Freudenstädter Rennteam trägt maßgeblich zum erneuten Erfolg eines neu zusammengeführten Langstrecken-WM-Teams bei. PS-LSL-X-lite 61 holt sensationell den Klassensieg in der Open beim diesjährigen 8-Stunden-WM-Lauf in Oschersleben, der wegen eines Unwetters auf 6 Stunden und 40 verkürzt wurde. Das zweite Motorrad von PS-LSL-X-lite 13 schiedwegens eines technischen Defekts schon nach wenigen Stunden Renndauer aus.
"Klar der größte Erfolg des Teams", so wertet Teamchef Matthias Schröter den erneuten Klassensieg beim 8-Stunden-WM-Lauf am Pfingstsonntag in Oschersleben bei Magdeburg.
Innerhalb weniger Monate waren zwei eigenständige Teams auf Sangerhausen (Südharz) und Freudenstadt zu einer schlagkräftigen Mannschaft zusammengewachsen und mit dem ehrgeizigen Ziel in Oschersleben angetreten, gleich zwei Suzuki GSX-R 1000 in die Wertung der Open-Klasse zu bringen.
"Völlig egal, welches Motorrad letztlich im Ziel vorne lag", sagt Thomas Rothmund, "letztlich zählt der Triumpf fürs Team. Unglaublich, was unsere Mechaniker geleistet haben und was die Fahrer dieses Jahr für Zeiten fahren mussten, um sich gegen die starke Konkurrenz zu wehren", kommententiert der Dornstetter den Erfolg, zum dem der Chefmechaniker von Motorrad Beck einmal mehr maßgeblich beigetragen hatte. In vielen Nachtschichten hatte er Hand in Hand mit seinen Kollegen aus Sangerhausen parallel zwei Suzuki GSX-R 1000 für die Langstrecken-WM vorbereitet, deren diesjähriger Lauf in Oschersleben ebenfalls von der Weltwirtschaftkrise beeinflusst wurde. Statt wie sonst über 50 waren nur 37 Teams am Start.
Doch Endurance-WM-Teams sind finanziell in der Regel sowieso nicht auf Rosen gebettet und also daran gewöhnt mit überschaubaren Budgets das Maximale herauszuholen. Und, oh Wunder, beim Start zum 8-Stunden-Rennen am Pfingstsonntag war die Haupttribüne nicht leerer als im Vorjahr. Die deutsche Endurance-Szene lebt. Ein kleines, aber feines Pflänzchen sozusagen. Das neue formierte PS-LSL-X-lite-Team fühlt sich als sehr aktiver Teil des Ganzen. Dank toller Unterstützung durch die beteiligten Partner gelang es sogar zwei Suzuki GSX-R 1000 (K8) aus dem ehemaligen Funduns des Suzuki Europe International-Teams an den Start zu bringen und Fahrerkombinationen, die sich sehen lassen konnten. Was uneingeschränkt für das komplette nationale Open-Feld gelten muss.
Noch nie was der Konkurrenzdruck so hoch und das Zeitniveau in dieser Hobbyklasse so gut. Noch vor ein zwei, Jahren galt das Fahren von 38er-Runden als Garant für eine gute Platzierung. Wer dieses Jahr ein Wörtchen ums Podium mitreden wollte, musste schon konstante 34er-Zeiten auflegen. Und das für die Dauer einer 24-Liter-Tankfüllung, also um 60 Minuten pro Turn. Eine Aufgabe, die sich eine Menge Hobbyteams ambitioniert annahmen. Mit dem RST Harz, JOS Motorsport,Evers ZAB und dem TSV Völpke haben sich Mannschaften geradezu auf Langstreckenrennen in Oschersleben spezialisiert. Teams, die sich kennen, vertrauen und gemeinsam schon alles durchlitten haben, was einem im Langstreckensport so passieren kann.
Davon mag Thomas Rothmund spätestens nach dieser Speedweek denn auch einen dicken Roman schreiben. Als wären die Teamfarben Schwarz und Weiß plus die Wahl der Startnummer ein schlechtes Omen gewesen. Bei der weißen 13 lief so Einiges schief. Kaum lief das erste Zeittraining, schon explodierte bei Fahrer Harald Kitsch mit großem Feuerwerk das just nicht von Thomas Rothmund revidierte Suzuki-Triebwerk wieder mit einem kapitalen Pleuelschaden. Die Streckenposten mussten gar brennendes Motoröl loschen. In Windeseile organisierte Chefschrauber Rothmund via Racing4Fun-Forum einen vakanten K8-Big Block aus der Nähe von Berlin. „Sogar mit Motornummer“, wie der Schwarzwälder beim Einbau des neuen Triebwerks schmunzeln feststellte. Nächste Hiobsbotschaft beim Anpassen der wundervoll leichten Titan-Krümmeranlage: ein formidabler Riss tat sich auf. Auch hier tat sich nach längerem Suche eine Rettung auf: das RT Racing Team, am Ende 3. der Gesamtwertung, lieh ohne Zögern eine Edelstahl-Krümmeranlage aus.
Also qualifizierte sich die 13 schließlich problemlos auf den 18. Startplatz. Direkt hinter einer sensationell aufspielenden BMW-Gang von Ingo Nowazyk. Fahrer Daniel Bergau hatte mit dessen K 1200 RS-Tourensportdampfer wahnwitzige 1:30,9-Runde gefahren. Nur mal so, zum Vergleich: Toni Wirsing, ewiges Talent und neuerdings bei Team Alpha Technik auf der BMW S 1000 RR in der Superbike-IDM unterwegs, gelang im Zeittraining des IDM-Meetings in Oschersleben Mitte Mai eine 1:31.1. Fragen? Ja. Warum bekam der TSV Völpke powered bei Schubert Motors (einem sehr erfolgreichen BMW-Händler!) keine S 1000 RR in die geübten Hände? Und warum fährt Herr Wirsing IDM? Und Daniel Bergau, von nun an Held aller Feierabendrennfahrer nicht? Richtig, weil Daniel ein überzeugter Hobbyracer ist, dem sein Beruf gar keine Zeit für eine Karriere als Superbike-IDM-Rookie lässt. Schade eigentlich.
BMW ließ auch das PS-LSL-X-lite-Team in Atem: Ironie des Schicksals für die Nummer 13, dass ausgerechnet BMW-Mitarbeiter Bernd Papilion in seinem ersten Turn mit einer Suzuki eingangs der Hasseröder-Kurve übers Vorderrad zu Boden ging, nachdem Startfahrer Harald Kitsch und die üblichen Verdächten der Open-Klasse sich rundenlang im Pulk hart, aber fair bekämpft hatten. Trotz schneller Instandsetzung war eine Podiumsplatz außer Reichweite. Über 10 Runden Rückstand holt man bei einem 8-Stunden-Sprint nicht mehr auf. Als wenig später Tim Röthig noch mit einem gebrochenen Rahmenheck die Box ansteuerte, war das Rennen der 13 endgültig gelaufen. Das der 61 hingegen lief mit wundervoller Präzision und völlig problemlos: René Raub, Marco Apel und Markéta Janáková, die einzige Dame im Feld, wehrten sich erfolgreich den ehrgeizigen Verfolgern JOS Motorsport, KTM-Schittko und RST-Harz und holten nach nur 6:40 Stunden den verdienten Klassensieg, nachdem ein gewaltiges Unwetter für irreguläre und gefährliche Bedingungen gesorgt hatten.
Die Zukunft der Speedweek?. Die Planung für 2010 läuft schon. Veranstalter Ottmar Bange denkt laut über ein 9-Stunden-Rennen ohne Weltmeisterschaftstatus nach, dessen Kosten deutlich im sechsstelligen Bereich liegen. Neue Rahmenbedingungen, wie geschaffen für ambitionierte und schnelle Hobbyracer. PS-LSL-X-lite fängt schon mal an zu planen. Wir wussten es ja schon immer: Die Open-Klasse ist die heimliche Seele vom Rennen.
Maréta Janáková (PS-LSL-X-lite 61)
Ride with style. Makéta in voller Aktion.
Bernd Papilion, PSL-LSL-X-lite 13
Kugelblitz Marco Apel, PS-LSL-X-lite 61
Markéta!
Harald "The Butcher" Kitsch.
Marco by night.
Marco, Nachtschwärmer.
Schrauben, schrauben, schrauben. (Foto: http://www.racepixx.de/)
Pleuel schaut rauf. (http://www.racepixxs.de/)
Der kleine Lars hilft gerne. (http://www.racepixx.de/)
Tim Röthig. PS-LSL-X-lite 13.
Weil's so schön ist. Markéta.
Ride with style. Makéta in voller Aktion.
Bernd Papilion, PSL-LSL-X-lite 13
Kugelblitz Marco Apel, PS-LSL-X-lite 61
Markéta!
Harald "The Butcher" Kitsch.
Marco by night.
Marco, Nachtschwärmer.
Schrauben, schrauben, schrauben. (Foto: http://www.racepixx.de/)
Pleuel schaut rauf. (http://www.racepixxs.de/)
Der kleine Lars hilft gerne. (http://www.racepixx.de/)
Tim Röthig. PS-LSL-X-lite 13.
Weil's so schön ist. Markéta.